Gefühlt dauert es in jeder Diskussion zur Energiewende nicht länger als maximal zwei Minuten, bis jemand erwähnt, dass die Erneuerbaren ja nicht grundlastfähig sind. Ja, tolle Beobachtung, aber hat schon mal jemand darüber nachgedacht, dass man LED-Leuchten auch in größter Not nicht mit einem Streichholz anbekommt?
Grundlast ist ein Konzept aus einem Stromnetz, das es so in Deutschland schon lange nicht mehr gibt.
In einem Netz mit wenigen Erzeugern und vielen Verbrauchern gibt es einen minimalen Strombedarf, der nicht unterschritten wird. Etliche Dinge brauchen immer Strom, sei es Pumpen für die Wasserversorgung, Ampeln, Straßenbeleuchtung, Geräte im Standby, Krankenhäuser und so weiter. Darum geht der Strombedarf nie auf Null. Für die Versorgung dieses Bedarfs benötigt ein klassisches Stromnetz Kraftwerke die dauernd laufen und nur z.B. an Wochenenden und Feiertagen ihre Leistung reduzieren.
Solche Grundlastkraftwerke sind für den Betreiber eine sichere Einnahmequelle, man nimmt sie in Betrieb und abgesehen von Wartungspausen laufen sie die meiste Zeit bei konstanter Leistung und produzieren Strom und Geld. Aber in einem Netz, das im Jahresdurchschnitt über die Hälfte des Stroms aus Erneuerbaren gewinnt, funktioniert dieses Geschäftsmodell nicht mehr.
Wir haben kein Netz mit wenigen zentralen Erzeugern und vielen Verbrauchern mehr. Das deutsche Stromnetz hat heute viele Erzeuger und viele Verbraucher die sich zumindest teilweise selber versorgen. Damit wird an zwei Seiten an der Grundlast geknabbert: Es gibt immer mehr nachhaltige Erzeuger die billigen Strom liefern und gleichzeitig reduzieren immer mehr Verbraucher die Strommenge, die sie aus dem Netz benötigen, indem sie sich teilweise oder ganz selbst versorgen.
Tatsächlich ist mittlerweile der Bedarf an Grundlastkapazität im deutschen Netz bei Null angekommen, denn die Erneuerbaren sind immer häufiger in der Lage, die gesamte benötigte Leistung zu liefern. Was tatsächlich benötigt wird, ist die sogenannte Residuallast, also Erzeuger, die das liefern können, was die Erneuerbaren zeitweise nicht zur Verfügung stellen. Im besten Fall sind das Batteriespeicher, die den erneuerbaren Strom zeitlich verschieben.
Wenn also jemand davon redet, dass die Erneuerbaren nicht grundlastfähig sind, dann ist er entweder in der Vergangenheit hängen geblieben, oder möchte noch etwas mehr Laufzeit für das geliebte Kohlekraftwerk herausschlagen, dass so viele Jahre wunderbare Rendite produziert hat.
„Denn sie wissen genau was sie tun“ ist eine Artikelreihe:
Teil 1: Fossil with a cause
Teil 2: Technologieoffen, oder nicht ganz dicht
Teil 3: Wasser-stoff-schaden
Teil 4: Spiel mir das Lied von der Grundlast
Gefühlt dauert es in jeder Diskussion zur Energiewende nicht länger als maximal zwei Minuten, bis jemand erwähnt, dass die Erneuerbaren ja nicht grundlastfähig sind. Ja, tolle Beobachtung, aber hat schon mal jemand darüber nachgedacht, dass man LED-Leuchten auch in größter Not nicht mit einem Streichholz anbekommt?
Grundlast ist ein Konzept aus einem Stromnetz, das es so in Deutschland schon lange nicht mehr gibt.
In einem Netz mit wenigen Erzeugern und vielen Verbrauchern gibt es einen minimalen Strombedarf, der nicht unterschritten wird. Etliche Dinge brauchen immer Strom, sei es Pumpen für die Wasserversorgung, Ampeln, Straßenbeleuchtung, Geräte im Standby, Krankenhäuser und so weiter. Darum geht der Strombedarf nie auf Null. Für die Versorgung dieses Bedarfs benötigt ein klassisches Stromnetz Kraftwerke die dauernd laufen und nur z.B. an Wochenenden und Feiertagen ihre Leistung reduzieren.
Solche Grundlastkraftwerke sind für den Betreiber eine sichere Einnahmequelle, man nimmt sie in Betrieb und abgesehen von Wartungspausen laufen sie die meiste Zeit bei konstanter Leistung und produzieren Strom und Geld. Aber in einem Netz, das im Jahresdurchschnitt über die Hälfte des Stroms aus Erneuerbaren gewinnt, funktioniert dieses Geschäftsmodell nicht mehr.
Wir haben kein Netz mit wenigen zentralen Erzeugern und vielen Verbrauchern mehr. Das deutsche Stromnetz hat heute viele Erzeuger und viele Verbraucher die sich zumindest teilweise selber versorgen. Damit wird an zwei Seiten an der Grundlast geknabbert: Es gibt immer mehr nachhaltige Erzeuger die billigen Strom liefern und gleichzeitig reduzieren immer mehr Verbraucher die Strommenge, die sie aus dem Netz benötigen, indem sie sich teilweise oder ganz selbst versorgen.
Tatsächlich ist mittlerweile der Bedarf an Grundlastkapazität im deutschen Netz bei Null angekommen, denn die Erneuerbaren sind immer häufiger in der Lage, die gesamte benötigte Leistung zu liefern. Was tatsächlich benötigt wird, ist die sogenannte Residuallast, also Erzeuger, die das liefern können, was die Erneuerbaren zeitweise nicht zur Verfügung stellen. Im besten Fall sind das Batteriespeicher, die den erneuerbaren Strom zeitlich verschieben.
Wenn also jemand davon redet, dass die Erneuerbaren nicht grundlastfähig sind, dann ist er entweder in der Vergangenheit hängen geblieben, oder möchte noch etwas mehr Laufzeit für das geliebte Kohlekraftwerk herausschlagen, dass so viele Jahre wunderbare Rendite produziert hat.
„Denn sie wissen genau was sie tun“ ist eine Artikelreihe:
Teil 1: Fossil with a cause
Teil 2: Technologieoffen, oder nicht ganz dicht
Teil 3: Wasser-stoff-schaden
Teil 4: Spiel mir das Lied von der Grundlast